43 Mexiko Teil 2
Mezcal, Clavadistas und der Chepe
Reiseroute
Sprache: Amtssprache Spanisch
Wechselkurs: 200 Peso entsprechen etwa 11.- Euro Dieselpreis: (19.01.09)1 Liter 7,48 Peso = ca 0,39.- € Benzin: 1 Liter 7,53 Peso = ca. 0,40.- € Aufenthaltsdauer:26.07.08 - 5.April. 2009 Gefahrene Km von Oaxaca bis Los Mochis 5.685 Km
Kurze Übersicht: In diesem Reisebericht Mexico Teil 2, sind wir ebenfalls 3 Monate auf Enddeckungstour durch dieses fantastische Reiseland. In dieser Zeit ging es von Oaxaca (sprich: Oachaka) entlang am Pazific zum glitzernden Acapulco und dann in das zentrale Hochland, wo zur Zeit der Spanier, durch ergiebige Silbervorkommen wohlhabende Städte mit Palästen, Klöster und Kirchen entstanden. Einem einzigartigen Naturwunder begegneten wir in den Wäldern aus Oyameles- Bergtannen, dort überwinterten die "Nomaden des Windes." Auf der Suche nach neuen Reifen für Moula Moula hatten wir leider in Mexico keinen Erfolg, unsere Reifengröße 365/ 80/ R20 MPT81 gibt es definitiv in diesem Land nicht, mit einem Reifenschaden und abgefahrenen Ersatzreifen versuchen wir nun bis in die USA zu kommen. In den Organos bei Sombrerete, einem wunderschönen landschaftlichen Hochland-Gebiet, trafen wir Menschen, deren Freundlichkeit uns tief bewegte. Weiter im Norden Mexicos liegt eines der großen Naturwunder des Kontinents: die Barranca del Cobre. Flüsse haben hier ein atemberaubendes System von Canyons in die Sierra Madre Occidental gegraben. Durch dieses spektakuläre Land, das die Heimat der Tarahumara Indianer ist, führt eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Ich fuhr mit dem "Chepe"zum Kupfercanyon, der mit seinen Nebenschluchten ein viermal so großes Gebiet wie der Grand Canyon in der USA bedeckt. Gold-, Silber- und andere Erzadern durchziehen seine Hänge. Nach einer über 5600 Km langen Reise von Oaxaca durch das Mexicanische Hochland stehen wir nun in Topolobampo, bei Los Mochis, im Fährhafen und warten auf die Überschiffung, in das: "Dornige Paradies der Baja California".
Für unsere Mexikanischen Freunde
Breve resumen: En los Órganos Sombrerete, en un bello espacio escénico de montaña, nos encontramos con personas cuya bondad nos conmovió profundamente.
Más al norte de Mexico es una de las grandes maravillas naturales del continente: la Barranca del Cobre. Los ríos tienen un impresionante sistema de cañones en la Sierra Madre
Occidental excavado. Este espectacular país que es el hogar de los indios Tarahumara, lleva una de las más bellas rutas ferroviarias en el mundo. Me fui con el "Chepe" para Copper
Canyon, con sus cañones laterales cuatro veces tan grande como un área del Gran Cañón en los EE.UU. se refiere. Oro, plata y otros a través de las venas de mineral de sus
laderas.
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So. 19.10.08 - Sa. 22.11.08
Freddy ontour nach Ritas Heimflug
Während Rita zuhause wichtigen Aufgaben und Erledigungen nachging, beschäftigte ich mich mit einigen kleineren Filmprojekten. Meine erste Exkursion führte mich auf der Mex 190 in Richtung Mitla, ins Tal des Weberdorfes Teotitlán.
Unterwegs kam ich bei einem kleinen Schokoladenbetrieb vorbei, wo gerade die Einheimischen die frisch hergestellten Produkte einkauften. Neugierig ging ich in den Laden und fragte den Besitzer, ob ich einige Aufnahmen bei der Herstellung seiner begehrten Wahre machen könnte. Der "Chefe" war ganz begeistert von meinem Interesse, ließ alles stehen und liegen und baute auf dem Verkaufstresen einige Schalen mit den Hauptbestandteilen seiner hochwertigen Kakaomasse auf.
Senior Divina hatte eine besondere Beziehung zum Kakao und erzählte mir, dass schon die Mayas einen Baum kannten, den sie "Kakaw" nannten und daraus das Getränk der Götter herstellten. "Wir produzieren nun schon in der 3. Generation eine Art Blockschokolade aus Zucker, gerösteten und gemahlenen Kakaobohnen und versuchen immer wieder neue Geschmacksformen, mit reiner Kakaobutter und aromatischen Zutaten wie Zimt, Chile und Vanille herzustellen". Mir war es schon fast peinlich, wie mich die Kunden neugierig bei meinen Aufnahmen beobachteten. Nach einer Stunde verabschiedete ich mich mit guten Wünschen und bekam noch obendrein eine Tüte selbst produzierter "Nervennahrung", mit auf meine Weiterreise. "Muchas gracias Señor Divina"! Das Weberdorf Teotitlán del Valle, nicht weit von Oaxaca entfernt, hat eine lange Webtradition. Was ich hier erlebte kann man nicht mit Bilder dokumentieren, hier braucht man Film. In einer Schreinerei habe ich mir einige Bretter zusägen lassen und hörte im Hinterhof merkwürdige rhythmische Geräusche.
Ich folgte einem Weg durch den Garten und stand in einem Raum von selbst gebauten Webstühlen, natürlich vom Schreiner, dahinter gut aufgelegte "Jungs", die mächtig in die Pedale traten und webten. In diesem Laden ging richtig der Faden ab, wie? Das gibt's später im Film zu sehen. Im Ort wurde ich von Jerónimo Martinez, einem Weber angesprochen, der mich in sein Haus einlud, um mir einiges über das Weben, die Herstellung von Wolle und das Einfärben mit Naturstoffen (Blätter und Limonen) zu zeigen.
Die Tradition besteht in dieser Gegend seit einigen hundert Jahren und wird in kleinen Familienbetrieben fortgesetzt. Auf ihren "Telares" (Webstühlen) fertigen sie alle Arten von Webwaren, wie Decken, Ponchos, Läufer und große Wand- und Wohnzimmerteppiche mit allen nur denkbaren Farben und Mustern. Auf dem Marktplatz des Ortes verbrachte ich, neben der Kirche, mit Simba eine ruhige Nacht.
Im Mezcal ist der Wurm drin!
Bei der Ernte werden die mit einem Stachel versehenen Blätter mit der Machete abgeschlagen, um an das Agavenherz zu kommen. Der 40 - 80 Kg schwere ananasförmige Kern der Pflanze wird mit Brechstangen ausgegraben, mit der Axt in handliche Teile zerlegt und dann gekocht.
"trabajo duro por poco dinero" (eine harte Arbeit für wenig Geld), meinte einer der trabajeros, "aber wir belohnen uns zusätzlich am Abend mit einem guten Schluck Mezcal", am liebsten natürlich den selbst gebrannten, dabei lachte er. Salute! Der Kochvorgang geschieht traditionell in großen Gruben im Erdboden. Darin wird ein Feuer mit viel Holz entzündet und mit Steinen ausgelegt. Auf diese heiße Unterlage kommen dann die Agaventeile und werden mit Palmmatten (petate) und mit Erde abgedeckt. Im aufgeworfenen Hügel verbleiben sie für drei bis fünf Tage, damit sie das Aroma des Bodens und des Rauchs aufnehmen können. Anschließend ruhen die Agaveherzen für etwa eine Woche.
Mit einem Mühlstein, an dem ein Pferd angespannt ist, werden dann die weichen Teile ausgequetscht. Dieser süße entstandene Faser-Brei kommt mehrere Tage zum fermentieren in große
Eichenfässer. Feuerwasser braucht Hitze!
Nach der ersten Destillation ist die Alkoholausbeute meist noch sehr gering und wird deshalb ein 2.mal destilliert, wobei der Alkohol der ersten Destillation beigemischt wird. Bei dieser Mixtur wird ein Alkoholgehalt von über 80% erreicht. Mit Wasser verdünnt wird er in Flaschen abgefüllt, oder kommt in große Holzfässer und wird für 3Monate oder in verschiedenen Stufen bis zu sieben Jahre gelagert, wobei er sein markantes Aroma erhält. Fleißige Mitarbeiter, tierische Unterstützung und ständige Geschmackskontrolle, machen den Mezcal zum köstlichen Getränk.
Berühmt wurde der " Schnaps des einfachen Mannes" durch einen in der Agave lebenden Wurm, den gusano de maguey, der als Echtheitsbeweis mit in die Flasche kommt.
Fälschlicherweise handelt es sich dabei aber nicht um einen Wurm, sondern um eine Maguey- Schmetterlingslarve, die dem Mezcal ein besonderes Aroma verleihen soll. Dass diese
animalische Beilage mit dem letzten Schluck hinuntergespült werden muss, geht allerdings auf einen Marketinggag zurück und wird in erster Linie nur von "mutigen" Touristen
praktiziert und nicht von einheimischen Mexikanern.
Rundreise an den Pazifik, Huatulco und Puerto Angel
Simba versetzte mich in Angst und Schrecken. Ich lief den ganzen Strand entlang, fuhr sämtliche Wege mit dem Quad ab, suchte im Ort, sah heruntergekommene Hunde an der Kette und Hunde in verdreckten Zwingern, die mich zu irren Gedankenspielen führten.
Viele Menschen in Zipolite kannten Simba von unseren Spaziergängen, aber keiner hat ihn an diesem Morgen gesehen. Mein Sprit im Quad ging zur Neige, reichte gerade noch bis zur 20 Km entfernten Tankstelle, an der ich alle Kanister füllte. Die Suche konnte weitergehen. Endlich am frühen Nachmittag fand ich ihn, in einem kleinen unbewohnten Anwesen. Schlapp, abgekämpft und etwas fertig, stand er zwischen einem Rudel kleiner Hunde. Es war der Wurf seiner "Eroberten", denen er viel Zuneigung und Sympathie entgegenbrachte. Am liebsten hätte er alle acht adoptiert. Ich fand unser Wiedersehen so tierisch - menschlich, dass ich Simba nicht mal böse sein konnte.
"Ich bitte dich Eier zu legen", so heißt der Ort Mazunte, in der Náhuatl Sprache, den ich am nächsten Tag mit meinem Quad besuchte.
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So. 23.11.08 - Mi. 10.12.08
Ich stand schon seit drei Tagen auf dem Trailerpark in Oaxaca, (sprich: Oachaka), machte Großputz und wartete auf Rita. Nebenan bekam ich überraschend Besuch aus Deutschland (KFZ, Kennzeichen NOM). Edith Bartelt und Uwe Liebscher haben ihren Toyota mit Anhänger von Deutschland nach Buenos Aires verschifft und sind nun auf dem Weg von Südamerika nach Alaska. Eigentlich wollte ich Morgen Rita vom Flughafen in Oaxaca abholen und unsere Weiterreise wieder aufnehmen, aber die sehr sympathischen Traveler aus Alemania, sollte auch Rita kennen lernen.
Pünktlich ist Rita mit dem Flieger gelandet, was nicht mitgekommen ist, waren ihre beiden Reisetaschen. Wir bekamen die Mitteilung, dass wir Ritas Gepäckstücke Morgen abholen könnten. Nun ging's zur späten Stunde erst mal zurück auf den Campground zu Edith und Uwe, die meinen Platz freihielten. Am nächsten Tag fuhren wir wieder zum Airport um die Gepäckstücke abzuholen. Beide Reisetaschen waren eingetroffen, aber zu unserem Ärgernis wurde eine Tasche durchwühlt Eine volle DVD-Tasche, mit 50 Spielfilmen war leergeräumt und aus einer Keksdose fehlte die Hälfte des leckeren Innhaltes. Unsere Beanstandung wurde zwar auf einem vorgedruckten Blatt Papier aufgenommen, doch die Telefon Nr. bei der wir uns melden sollten war eine Fax Nr: Bei einer weiteren Reklamation fühlte sich keiner mehr zuständig, man läuft wütend gegen geschlossene Türen, bis sich die "Sache" von selbst erledigt. "Ándale", was soll's, wir sind wieder komplett, gesund und auf Weltreise.
In den nächsten Tagen ging uns der Gesprächstoff nicht aus, Rita hatte viel zu erzählen von Familie, Freunden und was sich so in den letzten 5 Jahren in und um Ludwigsburg verändert hat. Edith und Uwe erzählten uns interessantes von ihren früheren Reisen durch Afrika und Asien und
mit Calvin & Leanne Mackenzie aus Kanada, Langzeitcamper auf unserem Platz, hatten wir gemeinsam viel Freude bei einem Asado- Fest (Grillfest) an dem nichts fehlte.
Wir hatten so manchen Spaß mit unseren beiden Amigos aus old Germany! Schön dass wir Euch getroffen haben! Nach einer Woche fühlten wir uns schon fast wie zuhause, und der Abschied viel uns nicht leicht. Da wir aber bis zur Baja California fast die gleiche Strecke wie Edith und Uwe vor uns haben, wollen wir uns noch einige male unterwegs treffen. Hasta luego amigos!
Acapulco und die Clavadistas
Die berühmten La Quebrada-Klippenspringer sind wohl die bekannteste Attraktion Acapulcos. Wir umfahren im größeren Umfang die Innenstadt wegen Kanalarbeiten und steuern den Trailerpark an dem 12 Km entfernten Badevorort Pie de la Cuesta an.
Die langgezogene Landzunge mit ihrem Palmenbestand und weißen Sandstrand ist noch ein echter Geheimtipp für Individualreisende. Wie erwartet, Edith und Uwe, vom Trailerpark in Oaxaca waren schon da. Gemeinsam wollten wir zu den Klippenspringer, aber leider musste Rita wegen einer Grippe mit Simba im Fahrzeug bleiben. Mit Edith und Uwe fuhr ich mit einem schrottreifen Linienbus und einem "Blinden" Busfahrer in die Altstadt, schauten uns auf dem Zócalo um und nahmen ein Taxi zu den Klippenspringern.
Die Angst vergeht im Flug
Der Blick von oben in die tosenden Brandungswellen ist schwindelerregend. Auf Wasserhöhe ist der Felsspalt gerade 6 - 7 Meter breit und 4 Meter tief, wer sich nicht kräftig abstößt, der zerschellt. Kein Wunder, dass die Clavadistas vor jedem Sprung an einer Madonnenstatue beten und sich bekreuzigen. Fünf mal am Tag bescheren sie ihren Zuschauern für einige Minuten diesen Nervenkitzel, mit und ohne Salto. Abends springen noch einige im Scheinwerferlicht und mit Fackeln in die Tiefe.
Tarzanlegende Johnny Weissmüller, mehrfacher Schwimm-Olympiasieger und erster Tarzan in der Filmgeschichte wollte sich 1947 in den Abgrund hechten, doch seine Filmproduzenten ließen es nicht zu. Vom Hotel und Restaurant "La Perla" kann man die weltberühmten "Highdiver" bei ihren todesmutigen Sprüngen beobachten. Noch näher erlebt man das Spektakel von Aussichtsplattformen aus, die am gegenüberliegenden Hang angelegt wurden.
Alles was Rang und Namen hatte besuchte Acapulco an diesem Ort. Präsident Eisenhower und Lyndon B. Johnsen bis zu den Kennedys und von den Filmstars wie Errol Flynn, Brigitte Bardot, Elizabeth Taylor, Richard Burton bis Frank Sinatra haben sich alle im Gästebuch von "La Perla" eingetragen.
War es einst die Spielwiese der Filmstars und Millionäre, so öffnete sich in den folgenden Jahren der Mythos Acapulco auch für den Normaltouristen, der mit überwucherten Preisen rund um die Uhr abgezockt wird.
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Do. 11.12.08 - Mi. 24.12.08
Taxco, die Silberne
Auf der Mex 95 erreichen wir nach einer halben Tagesreise das am Hang der Berge gelegene Taxco (sprich: Tassko). Die barocke " Silberstadt" ist eine der schönsten Kolonialstädte ganz Mexicos. Einen Parkplatz, oder gar einen Stellplatz für unseren Moula Moula zu finden ist wegen der Hanglage fast aussichtslos. Am Ende der Durchgangsstrasse sehen wir ein kleines Oficina de Turismo, wo uns ein freundlicher Mann mit Infos und vor allem mit einem Parkplatz neben dem Office weiterhalf. 3 Tage konnten wir hier bleiben, fuhren täglich mit dem VW-Käfer-Taxi durch das Labyrinth der engen und steilen kopfsteingepflasterten Gassen ins Zentrum, wo wir immer neues entdeckten. Unzählige kleine Platerias und künstlerische Werkstätten, bilden ein Einkaufsparadiese für Silberartikel.
Die beiden 48 Meter hohen Glockentürme der Kirche sind mit Säulen und Skulpturen reich verziert. Die verschwenderische Pracht des Gotteshauses zeigt sich aber erst an den 12 geschnitzten und vergoldeten Innenaltäre an denen sich unzählige Heilige, Apostel, Päpste und Engel gruppieren. Wir sitzen mitten in der Stadt, auf einer romantischen Bank, unter schattenspendenden Bäumen und beobachten das Schauspiel, das auf dieser Bühne des Alltags gegeben wird. An unserem letzten Besuchstag fand noch eine Marien - Prozession statt, an der sich tausende von Menschen beteiligten. Sie pilgerten mit Pauken und Trompeten und mit überdimensionalen Marienfiguren und Bildern bis Mitternacht durch die Innenstadt. Sicherlich für uns ein filmischer Höhepunkt in dem schönen Kolonialstädtchen Taxco.
Bei MAN - Truck und Bus in Querétaro, wollten wir einen Check bei Moula Moula durchführen und unsere ausgeschlagenen Hinterachsfedern und Stoßdämpfer gegen neue ersetzen lassen. Auch einen neuen Satz Reifen wollten wir uns besorgen. Schön dass man hier deutsch sprach, das schaffte schon mal Vertrauen, dachten wir. Aber als wir das Angebot unseres Vorhabens hörten, winkten wir schon im Ansatz ab. Eigentlich wollten wir keinen Jahreswagen der Mittelklasse kaufen sondern nur einige Ersatzteile austauschen. Hier ist man nur auf TGA - Trucks und Omnibusse, aber nicht auf unser Fahrzeug eingestellt. Unsere Ersatzteile müssten aus Deutschland besorgt werden, hieß es. Hier noch die Adresse die nicht nur MAN Fahrer weiterhelfen kann.
- MAN Trucks & Bus Mexico S.A. de C.V.
Ein Reifenproblem scheint es für unseren überaus freundlichen und hilfsbereiten Oliver Hoff, von MAN, anscheinend doch nicht zu geben, er kontaktierte Continental Mexico, die groß erzählten, dass unsere Reifengröße 365/80/R20 MPT 81 vorrätig währe. Aber wie Mexicaner eben so sind, sie hatten nur 14,5 R20 MPT 80, bei denen ist das eben genau das Gleiche, wenn auch nur die Felgengröße R20 identisch war. Danke lieber Olli für Deine Hilfsbereitschaft! Wir suchten später nochmals selbst weiter.
Eine abnormale Feder-Werkstätte
Kein Problem meinten unsere "especialistas", mañana tauschen wir sie um. Tatsächlich, am nächsten Tag brachten sie uns voller Stolz "neue" Federn. Ich schaute mir die Teile
genauer an und bin fast ausgeflippt. Auf der Feder Oberfläche sah man noch die Schlackenbildung vom Glühvorgang, die haben einfach die Federenden mit dem Schweißbrenner
"ausgeglüht" und auf Maß nachgebogen. Von einer Gefügeveränderung bei der Erwärmung von Federstahl haben die noch nie etwas gehört. Ich verlangte 2 neue Federn und die Herstellung
des alten Zustandes unseres Fahrzeuges. Die Mexicaner verstanden die Welt nicht mehr, es sind doch neue Federn! Das Wochenende stand bevor und die Beschaffung würde 3 Tage dauern
erzählte man uns, das war für uns akzeptabel, doch wollten wir die Zeit in dieser Umgebung nicht absitzen. Wir machten uns wieder startklar und fuhren. Am Abend erreichten wir Zitácuaro, das etwa 150 Km weiter im Süden liegt und übernachteten an einer kleinen Tankstelle. Raureif überzog ganz ungewohnt am frühen Morgen die Hangwiesen und unsere Frontscheibe. Moula Moula holperte auf einem Waldweg bis nach Santuario el Rosario, wo sich ein Parkplatz und einige Holzschuppen in einer Waldlichtung befanden. Frauen haben dort ihre Schnellküchen aufgebaut und boten Tortillas und heißen Kaffee zum Aufwärmen an.
Nach dem Kassenhäuschen ging ein Wanderweg über 5Km durch einen dichten Wald mit Oyameles - Bergtannen zum Winterquartier der Monarchfalter. Einzelne Schmetterlinge flogen schon in sonnendurchfluteten Lichtungen umher und kündigten das nicht mehr ferne Ziel an. Zwei Guardia-municipal, bewaffnet mit Schnellfeuergewehren, gegen eventuelle Überfälle auf Touristen, stoppten mich. Als sie meine Kamera sahen verlangten sie nach einer Drehgenehmigung für professionelle Aufnahmen, die ich natürlich nicht hatte. Diese sollte ich mir wieder einmal beim Kultusministerium in der 25 Millionen Metropole Mexico-City besorgen, oder einfacher währe es natürlich für mich, ich würde den Betrag von 2x 500.- Peso hier bezahlen, meinte einer der Schlitzohren. Solche "Bezahlungen" lehne ich aber grundsätzlich ab und begann von meinen Tieraufnahmen in Afrika, von den Pinguinen in Patagonien und von den blauen Handteller großen Schmetterlinge in Costa Rica zu erzählen. Ich konnte die "Aufpasser" überzeugen, dass wir auch wie die Schmetterlinge "Nomaden" sind und direkt hierher kommen, um die Monarchfalter zu filmen und dass wir sie dann später bis Kanada begleiten wollen. Das fanden sie alles so interessant, dass sie mir einen einheimischen Führer schickten, der mich zu den besten und für Besucher nicht betretbaren Plätzen führte. Na, warum nicht gleich so!
Weit ist der Weg der filigranen Geschöpfe in das Überwinterungsgebiet des Biosphärenreservates Mariposa Monarca, das seit 2008 ein ausgewiesenes UNESCO- Weltnaturerbe ist. Die massenhafte Insektenwanderung zählt zu einem alljährlichen, rätselhaften Naturschauspiel, das Naturliebhaber und Wissenschaftler gleichermaßen fasziniert. b>Wie Zugvögel starten Millionen von Schmetterlinge zu Beginn der kalten Jahreszeit in Kanada und im Norden der USA, zu einem fast 5000 Km langen Flug in die Wärme Mexicos. Bei ihrer Wanderung folgen die bunten Flattertierchen jedes Jahr einem geheimnisvollen Instinkt. Ihre Lebenszeit beträgt nur ein halbes Jahr, das heißt, dass sie ihr Winterexil nie zuvor gesehen haben, ihr Reiseziel nicht kennen und trotzdem steuert jede neue Generation verblüffend genau ihr rund 20 Hektar großes Ziel in den Wäldern um Anguangueo, etwa 150 km nordwestlich von Mexico -City an.
In dieser Zeit wächst bei den Einheimischen die Erfurcht, denn nach einer indianischen Legende nach sind die Schmetterlinge in Wirklichkeit die Seelen der Toten, die, die Lebenden besuchen. In riesigen Schwärmen lassen sich die rot - goldenen Mariposas Monarcas wie leuchtende Blüten auf den Tannenzweigen nieder und hängen dann früh morgens, starr vor Kälte, an den Nadelbäumen. Mit zunehmender Tageswärme und Sonneneinstrahlung in die Waldlichtungen, erwachen dann Millionen von farbenfrohen Schmetterlingen und flattern, so weit das Auge reicht, durch die Lüfte, bedecken Baumkronen, Äste, setzten sich auf meinen Kopf, auf die Kamera und verwandelten sattgrüne Wiesen in ein orange-schwarz schimmerndes Meer. Man kann es einfach nicht beschreiben, man muss es erlebt haben. Für mich ein unglaubliches und unvergessliches Schauspiel der Natur.
Szenenwechsel !
Kaum geschlafen, bugsierte ich am nächsten Morgen unser Fahrzeug an den überdachten Montageplatz. Dann brachte Cheffe die Federn und als ich die sah, konnte ich nur noch lachen.
Von wegen neue Federn, es waren immer noch die alten ausgeglühten Teile, aber dieses mal neu mit schwarzer Farbe gestrichen. Gegen soviel Verarschung und Dummheit ist einfach noch
kein Kraut gewachsen!!!
Als sich meine Nerven beruhigten, taten mir die Jungs etwas leid, denn sie haben weder eine fachliche Ausbildung, noch eine fachliche Unterstützung. Wer 5 Jahre eine Grundschule
besuchte wird schon zum Meistro befördert. Im Grunde genommen war die Belegschaft sehr hilfsbereit, wollten und haben uns ja auch geholfen. Ging aber leider etwas daneben!
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Sa. 27.12.08 - Mi. 31.12.08
Pech und Hoffnung in Celaya
Eine Frage der Zeit Skeptisch fragte ich ihn, wo er gerade angerufen hätte, "Bei Conti Mexico" antwortete er mir, die haben 4 Reifen und Schläuche vorrätig. Sehr ungläubig hakte ich nach und bat Juan, nochmals nachzufragen und deutlich zu machen, dass wir nicht die Größe 14.5, sonder 365/80 mit den dazugehörenden Schläuchen, mit langen Ventilen benötigen. Nach Vorauszahlung des halben Preises können wir sie schon "mañana" montieren, versicherte mir der gut gelaunte Juan. Wir nächtigten an einer Tanke um am nächsten Morgen weitere Euros in Pesos umzutauschen und danach unsere Pneus montieren zu lassen.
Minicooper gerammt! Nach 10 Minuten war der Versicherungsagent unseres "Gegners" eingetroffen und machte uns einen Kosten-Voranschlag von 8000.- Peso (420.-€), die wir jetzt berappen sollten. Ein Betrag,über den wir gar nicht mehr weiter diskutierten. Wir wollten eigentlich nicht das Fahrzeug kaufen, sonder lediglich für die anstehenden Reparaturarbeiten aufkommen. Rita rief gleich nach der Polizei, die man aber in Mexico, bei so einem Fall, besser bei Seite lässt. Kaum ausgesprochen standen sie schon rein zufällig da und verlangten nach meinen Papieren. Einer begann gleich mit dem Erstellen von einem Protokoll und drohte uns an, unser Fahrzeug für 3 Tage einzuziehen. Jetzt drehten wir den Spieß um, gaben unserem Gegenkandidaten die Schuld, weil er fast auf dem Berührungspunkt hinter uns parkte, obwohl er viele freie Plätze hatte. Das kleine Fahrzeug war für mich im Rückspiegel nicht zu sehen. Weiter kündigte ich dem Versicherungsagenten an, erst über eine Bezahlung zu reden, wenn er die Polizisten nach hause geschickt hat. Plötzlich lief alles etwas anders ab. Der Polizist hörte auf zu schreiben und wir setzten die Verhandlungen fort, bis wir die Pesos soweit reduzierten, wie wir uns den "Höchstbetrag" vorstellten. Letztendlich hat es fast eine Stunde gedauert, bis wir uns auf 3.000.- Peso. (Von 420.- auf 160.- Euro ) einigten. Nun ging's ans Bezahlen. Ein Polizist hatte den Ort schon verlassen, nur der mit dem Protokoll und meiner Führerschein-Kopie in seiner Tasche stand mir noch im Weg. Wieder wollte er mich unter Druck setzen, verlangte dass ich sein gekritzeltes und für mich sowieso unlesbares Spanisch unterschreiben sollte und redete von einer multa, von wegen eine Strafgebühr, nichts haben wir für solche "Einnahmen" übrig. Um überhaupt nur einen Peso an unsere "Partner" zu bezahlen verlangte ich zuerst meinen Führerschein und dann vom Polizisten, für jeden beteiligten sichtbar, einen Handschlag für "freien Abzug". Zögernd rückte er meine licencia heraus und gab mir verlegen und grinsend die Hand. Man glaubt es im nachhinein kaum, aber es hat funktioniert. Der Versicherungsagent war zufrieden mit seiner Verhandlung und unsere geschädigten Junges freuten sich über den "Geldsegen". Wir konnten es verschmerzen und waren mit uns zufrieden, dass wir (außer dieser Bagatelle) seit 5 Jahren und über 160.000 Km soweit unfallfrei und sicher auf unserer Weltreise vorangekommen sind. Nur einem haben wir die Freude versagt, aber darüber haben wir kein schlechtes Gewissen!
Diese Einlage mit dem Mini-Cooperwar eigentlich nicht vorgesehen und es war an der Zeit, nach unseren Reifen zu schauen, die aber, wie vermutet, noch nicht
angeliefert wurden. Wie ich aber eingangs schon mal geschrieben habe, ist "mañana" in Mexico ja ein dehnbarer Begriff, zudem noch Silvester vor der Türe stand. Wir vereinbarten
gleich mit unserem Reifenlieferanten einen realistischeren Termin und zogen uns für die nächsten 4 Tage auf den La Siesta Trailerpark in San Miguel de Allende zurück, um den
Jahreswechsel in aller Ruhe zu verbringen. Seit dem 17.Jahrhundert scheint sich das Stadtbild von Allende wenig geändert zu haben. Mit dem Stadtbus fuhren wir ins Centro und
schlenderten durch die Gassen mit bunt bemalten Stadthäuser und staunten über den Reichtum der üppigen Barockkirchen und Klöster. In der Stadt der Künstler besuchten wir einige
Galerien, Läden mit Kunsthandwerk und Antiquitäten aus dem vorigen Jahrhundert. Nach dem 4.Tag, wir glaubten es kaum: Diese Vorgänge sind eigentlich Landestypisch und man sollte den überaus hilfsbereiten und freundlichen Menschen nicht nachtragend sein, wenn es auch nervt, sondern immer skeptisch gegenübertreten. Fragt man nach einem Weg, einer Strasse oder einer Sehenswürdigkeit, wird einem auf jeden Fall immer geholfen, auch wenn's in die Falsche Richtung geht. "Ándale" (so isses) Wir hoffen nun, mit der unten stehenden Adresse, gleich nach dem Grenzübertritt in die USA unsere Reifen zu bekommen.
USA, Canada, Mexico Wir erreichten Zacateca am späten Nachmittag und fuhren auf der oberen Ringstrasse, der in einem Talkessel auf 2500 m Höhe liegenden Stadt. Wieder stadtauswärts fahrend wurden wir von einer Polizeistreife gestoppt, die uns eine "multa" (Strafe) wegen Befahrung der Innenstadt über 3,5 t aufbrummen wollten. Ich zeigte auf die vorbeifahrenden Brummis und wollte wissen warum die nicht bezahlen müssen, ja die hätten eine Sondergenehmigung meinte er, "und wie kommen wir zum Einkaufen"? "No tengo cargo, tengo casa rodante", (ich habe keinen Ladetransport, ich habe einen Wohnwagen) erklärte ich ihm und er ließ uns ermahnend weiterfahren.
Wir stellten uns auf den Parkplatz eines großen Einkaufsparks und nahmen uns gegenüber den Stadtbus ins Centro, wo alle Sehenswürdigkeiten nahe beieinander liegen. Um einen besseren Rundblick zu bekommen schwebten wir zuerst mit der Seilbahn (teleférico, Made in Swiss) über die Dächer der Stadt, hinauf zum Hausberg Cerro de la Bufa, wo der glorreiche Revolutionsheld Pancho Villa, immer noch Gewehrschwingend und mit straffen Zügeln, in Bronce gegossen, seinen Gegnern entgegenreitet.
Gleich neben der Talstation der Seilbahn liegt das berüchtigte Silberbergwerk El Edén, in der Indios unter unmenschlichen Bedingungen schufteten und paradiesische Mengen von Silber, Zink, Blei und Gold zutage förderten. Heute ist die Mine für Touristen hergerichtet und man kann mit einer geführten Tour die alte Bergwerkstechnik besichtigen.
In der Innenstadt wird man fast an jeder Häuserfront an eine 300 jährige Kolonialherrschaft erinnert. Vor allem bewunderten wir die üppig verzierte Fassade der Kathedrale mit einer Fülle von Säulen, eine indianische Steinmetzkunst die nicht mehr zu überbieten ist. Auch interessant war der kilometerlange Acueducto, der die Stadt einst mit Trinkwasser versorgte.
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10.01.09
Sombrerete
Der Parque National Sierra de Órganos
Wie Orgelpfeifen, daher der Name "Organos" , stehen die skurrilen Felsformationen in einer typische Wildwestlandschaft in der schon John Wayne und die "Apachen" für Westernfilme durch die bizarre Felslandschaften ritten. Hunderte von Geiern nutzten die Aufwinde an den rot schimmernden Sandsteintürmen um sich ohne Flügelschlag in die Höhe treiben zu lassen. In absoluter Einsamkeit, verbrachten wir einige Tage und kamen vom Fotografieren und Filmen fast nicht mehr los, so beeindruckte uns diese Landschaft.
Freunde in Sombrerete
Am nächsten Tag besuchten wir das wunderschöne Städtchen Sombrerete mit seinen auffallend freundlichen Menschen. Wir schauten bei Manuel, dem Minero vorbei, der uns seine selbst erstellten Figuren und Skulpturen zeigte, die er in seiner Freizeit schnitzte. Interessant fand ich auch seinen verantwortungsvollen Job in der San Martin Mine, etwa 15 Km von Sombrerete entfernt, aus der vor allem Zink, Blei, Silber, Gold und andere Erze zutage gefördert werden. Manuel besorgte mir eine Filmerlaubnis um in die zig-Kilometer langen Minenschächte einfahren und filmen zu dürfen. Es entstand dabei eine eindrucksvolle Dokumentation. Auch Marco Antonio besuchten wir in der Zahnarztpraxis seiner Frau "Dental La Pila". In einem super eingerichteten Labor stellt er Zahnbrücken und Ersatzzähne her, bei denen er meist Deutsche Materialien verwendet. Daneben ein kleines Video-Studio vom feinsten, mit einem HDV- Schnittplatz. Rita nutzte die Zeit zu einer Routine Zahnbehandlung und war danach total begeistert, danke Gabriela. Eine Nacht standen wir bei Marco vor der Zahnarztpraxis und am nächsten Morgen wussten wir, dass auch die schönste Zeit einmal vorüber ist. Wir verabschiedeten uns von Marco und seiner Gruppe mit schwerem Herzen, aber mit dem Wissen, dass wir Freunde haben in Sombrerete. Danke für die schönen Tage mit Euch!
Für unsere Mexikanischen Freunde
Sombrerete
Amigos en Sombrerete El Cueva de las pandillas y la posterior "conquista" de un ángulo de 45 grados y unos 50 metros de altura de pared fueron los más destacados de este maravilloso viaje, donde los jóvenes por sus extraordinarios logros han sido galardonados con medallas. Que para la presentación de los premios ha sido seleccionado, me honra especialmente. Cuando Valeria es muy débil y tengo los ojos húmedos, ya que me hizo su amistad y le dio la medalla de toda la clase aplaudió. Con una "navaja suiza" revanchierte le doy las gracias y desearle todo el equipo para continuar excursiones tan bella y buena suerte.
Eine Bekanntschaft mit einem tollen Team aus Sombrerete. (Foto: Marco) Un conocido con un gran equipo de Sombrerete. Oben v.l. Marco Antonio, Valeria, Juliana, Felix, Esperanza, Marco, Alberto Unten v.l.Manisol, Valeria, Gary, Gaby, Bigos, Mayra, sitzend: Manuel, aussen r. Lucero muchas gracias Amigos!!! Al día siguiente visitamos la hermosa ciudad con su sorprendente Sombrerete gente amistosa. Vimos Manuel, el Minero fallecimiento de su auto-creado y cifras que mostraron esculturas talladas en su tiempo libre. Es interesante también encontró a su buen trabajo en la mina San Martín, a unos 15 km de Sombrerete, principalmente fuera de la de zinc, plomo, plata, oro y otros minerales son descubiertos. Manuel me preocupó un permiso para filmar en las decenas de kilómetros de pozos y que se le permitiera salir al cine. Se trata de una impresionante documentación. Incluso Marco Antonio que visitamos en la práctica dental de su esposa "La Pila dental. En un súper equipo de laboratorio, que Puentes dentales sus dientes y la sustitución, donde la mayoría de materiales de alemán. Además, un pequeño estudio de video de los mejores, con un corte cuadrado HDV. Rita se tomaron el tiempo para un tratamiento dental de rutina y fue totalmente emocionado, gracias a Gabriela. Una noche estuvimos en frente de la práctica odontológica y Marco a la mañana siguiente supimos que una vez que el mejor tiempo ha terminado. Nosotros hemos adoptado de Marco y su grupo con una gran corazón, pero con el conocimiento que tenemos amigos en Sombrerete. Gracias por el hermoso día con usted! nach oben
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11. 01. 2009
Happy Birthday (Gina)
Am heutigen Tag, vor fünf Jahren, sind wir von Ludwigsburg-Eglosheim aus, zu unserem "Lebenstraum Weltreise" gestartet, haben seither 39 Länder bereist und 165. 000 Km zurückgelegt. Gesund und fit, sind wir bis heute fantastisch über Zeit und Raum gekommen. Dabei haben wir unglaubliches erlebt und gesehen. Nun geht es nach Mexicos Baja California und dann nordwärts bis Alaska. Dann schauen wir weiter, über den Großen Teich nach Asien und Europa, wo sich dann unsere Reise schließen sollte. Hasta luego Amigos!
Für unsere Mexikanischen Freunde
Feliz cumpleaños
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Sa. 17.01.09 - Fr. 23.01.09
Die Westernstadt bei Durango
Etwa 10 Km nördlich von Durango liegen die beiden Westernorte Villa del Oeste und Chupaderos, an der Mex 45. Es sind Kulissenorte an denen schon weit über 120 Hollywood Western abgedreht wurden.
Unter der Regie von John Huston kämpften hier schon John Wayne, Burt Lancaster und andere Haudegen um Dollars und "Gerechtigkeit". Während Villa del Oeste immer noch für einige mexikanische Produktionen benutzt wird ist Chupaderos, als Filmkulisse, ein verfallenes Nest und wurde teilweise wieder besiedelt. Samstag und Sonntag findet jeweils eine Western Show mit Laienschauspielern statt, die wir uns anschauten und die allemal seine 25.- Peso Eintritt wert war.
Weiter auf der Mex 45 kamen wir bei Km 24 an den Nautic Club, mit schönen Grillplätzen, direkt am See gelegen, wo wir uns für 2 Tage kostenlos nieder ließen. Nach unzähligen Kurven, vorbei an 300 Meter tiefen Abgründen erreichten wir auf einer Gratstrecke, die "Wirbelsäule des Teufels", eine Passhöhe von 2650 Meter. Über steile Haarnadelkurven ging's zur Pazifik-Stadt Mazatlan und dann auf einer weiteren Tagesfahrt nach Los Mochis, zum "El Chepe".
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Sa. 24. 01.09 - Di. 27.01.09
Höchste Eisenbahn: "El Chepe"
Eine der schönsten Eisenbahnfahrten der Welt führt im "Chihuahua al Pacifico-Express" von Los Mochis nach Chihuahua, (sprich: tschi-wa-wa) durch das atemberaubende Schluchtensystem des Kupfer Canyons. Mit 89 Tunnel und 39 Brücken auf einer Strecke von 650 Km und 2400 Meter Höhenunterschied, ein technisches Meisterwerk, das durch Revolution und Krieg unterbrochen, über 90 Jahre brauchte, bis die Bauarbeiten 1961 abgeschlossen waren. Neben Kupfer, Silber und anderen Mineralien sollte auch Holz in den weiten Bergregionen abtransportiert werden. In der Zwischenzeit bringen aber Touristen das meiste Geld in diese Region.
Um sieben Uhr verlasse ich mit dem "Chepe", so heißt der Zug abgekürzt, den einsamen Bahnhof von Los Mochis in Richtung Barranca del Cobre. Laut Fahrplan soll die schönste Zugfahrt der Welt bis nach Creel 12 Stunden dauern. Die Bahnlinie überwindet dabei über 2400 m Höhenunterschied durch die Sierra Tarahumara, das das Rückzugsgebiet der gleichnamigen Indianer ist. Anfangs eine weite Ebene mit Obstplantagen, Maisfelder, einsame Bahnstationen und dann steigt die Strecke durch Pinien- und Eichenwälder an.
Wie ein Film zog die Landschaft an meinem geöffneten Türfenster Stunde um Stunde vorbei. Bizarre Felsen dichte Wälder zerklüftete Täler, darüber ein strahlend blauer Himmel, manchmal wusste ich nicht, was ich mehr bewundern sollte, die atemberaubende Streckenführung oder die faszinierende Landschaft. Durch enge, schluchtartige Kurven, einer Reihe dunkler Tunnels und über schwindelerregende Brücken kletterte die Diesellok schnaufend und sehr mühsam den Berg hinauf.
Am kleinen, 2 gleisigen Bahnhof von Divisadero war nach 10 Stunden holpriger Zugfahrt für 15 Minuten eine Pause , um einen Blick in den Kupfercanyon zu werfen. Die Kulisse ist gigantisch, ebenso die Ausmasse der Kupferschlucht, sie überbieten sogar den Grand Canyon in der USA. Am höchsten Punkt fallen die Felswände bis zu 1200 Meter steil ab.
_k Indiofrauen versuchen geflochtene Körbe, Schalen, Puppen und Gürtel an den Mann zu bringen und an den Garküchen wurden gut gewürzte und scharfe mexikanische Speisen angeboten.
Als nach einer weiteren Stunde Zugfahrt der "Tren" am Abend in meinen Zielbahnhof Creel einlief, war ich müde, aber voll unvergesslicher Eindrücke. Creel ist ein Holzfäller Dorf mit Westernatmosphäre in 2350Meter Höhe, wo jedes 2. Fahrzeug ein Polizeiwagen mit mindestens 3 schwerbewaffneten Sicherheitskräften ist. Kleine Restaurants und Einkaufsshops reihen sich auf beiden Seiten der Hauptstrasse und ab 20 Uhr kehrt an diesem Ort eine absolute Ruhe ein. Es wurde eisig Kalt in dieser Nacht. In meiner unbeheizten kleinen Privat-Pension verkroch ich mich unter unzähligen Bettdecken und war froh, als der nächste Tag anbrach. Gefrorene Wasserpfützen knisterten und zerbrachen unter meinen Schritten auf dem Weg zum Bahndamm. Auf einer Mauer erwärmte ich mich an den ersten Sonnenstrahlen des frühen Morgens. Touranbieter suchten frierend nach Gästen und ich nach einer Fahrt zurück zum kleinen Bahnhof Divisadero. Da kam mir die Fahrt mit einem komfortablem Linienbus gerade recht, der eine Stunde vor der Abfahrt des Zuges nach Divisadero fuhr, wo ich noch genügend Zeit hatte, um den Indianer-Frauen bei ihren künstlerischen Flechtarbeiten zuzusehen. Pünktlich lief der "Chepe" im kleinen Bahnhof ein. Kurz vor der Abfahrt ins Tal, Pfiff er sein unverwechselbares Signal in die Weite der Sierra Madre Occidental. Nach 13 Stunden Zugfahrt erreichte ich den Bahnhof Los Mochis, am Golf der Baja California, von wo aus ich, weit nach Mitternacht, mit einem Taxi nach "Hause" fuhr. Wer Tages-Wanderungen, oder gar eine interessante Bergtour zu den Tarahumara-Indios vor hat, sollte sich am besten in einem Hotel einer geführten und organisierten Reisegruppe anschließen und dafür 4-6 Tage einplanen. Diese Zeit hatte ich leider nicht, denn unser Campingplatz in Los Mochis, wo Rita mit Simba auf mich wartete, war eine echte Zumutung und jede Stunde die wir früher dort wegkamen eine Erleichterung.
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Mi. 28. 01. 09
Auf die Peninsula (Halbinsel) Baja California
Gleich am nächsten Tag machten wir uns frühzeitig fertig, um diesen ungemütlichen Campground an der Hauptstrasse zu verlassen. In der Stadt ergänzten wir im Wal-Mart Center wieder unsere Vorräte und fuhren um Mitternacht von Topolobampo aus, mit der Fähre, in 6 Stunden nach La Paz, auf die Peninsula (Halbinsel) Baja California, in das "Dornige Paradies".
Unser Lebenstraum Weltreise geht weiter.
Nuestra vida va en mundo de ensueño.
Our life dream world goes on. |